plakat - vierfarbsiebdruck 25x60
KAMINABENDE im KULTURHOF
24. oktober bis 1. november Kulturhof e.V. proudly presents
- Ausstellung von carlos antoniazzi:
Carlos Antoniazzi ist nicht nur Fotograf, sondern auch Sammler. Und Bastler. Denn was er sammelt, verarbeitet er zu kleinen, aber sehr schweren Skulpturen, das ist sein Beitrag zur Straßenkunst. Carlos Antoniazzi sammelt nämlich Dinge, die er auf der Straße findet, dicke Schrauben ebenso wie dünne Drähte. Dann kauft er alte Kanonenkugeln auf dem Flohmarkt und schweißt seine Straßenfundstücke zu Gesichtern zusammen.
Dokumentarische Fotografie ist auch eine Form des Sammelns: Darum fotografiert Carlos Antoniazzi Straßenkunst - Objekte, die irgendjemand, der nur Eingeweihten bekannt ist, irgendwo hingestellt hat, Zeichnungen, die einer irgendwo hingeklebt hat, riesengroße Malereien, die jemand mithilfe einer Schablone irgendwo hingesprüht hat.
"Wem gehört die Stadt?" ist die Frage, die Berliner Carlos Antoniazzi umtreibt. Vor dem Mauerfall war West-Berlin voller Brachen, die keinem gehörten und auf denen jeder machen konnte, was er wollte. Und gerade an der Berliner Mauer entlang blühte die wilde Kunst. Der eine Meter vor der Mauer nämlich gehörte schon zur DDR, darum griff die West-Berliner Polizei nicht ein, wenn einer dort etwas hinstellte.
Nach dem Mauerfall blieb der lange Grenzstreifen für eine Weile weiter Niemandsland, und die Dokumente dessen, was damals dort entstand, sind nun in dieser Ausstellung zu sehen. Es werden aber auch Originale gezeigt - eine große Zeichnung auf dickem Papier, die Carlos Antoniazzi aus dem Dreck aufgelesen hat, ein Schablonenbild des französischen Künstlers bleklerat, ebenfalls auf Papier. Die ganze Vielfalt der Straßenkunst zeigen Carlos Antoniazzis Schwarzweißfotografien wie seine Farbdias, die in der Ausstellung laufend projiziert werden. Und an den Wänden um den Kulturhof herum hängen seine Eisenobjekte aus Fundstücken.
"Wem gehört die Stadt?" ist eine Frage, die sich angesichts der rapiden Zunahme von privat und kommerziell genutzten Flächen immer häufiger stellt. Carlos Antoniazzis Ausstellung wird zeigen, daß es immer noch genug Leute gibt, die sich von Eigentumsvorbehalten nicht beirren lassen, sondern sich die Stadt auf ihre Weise aneignen, indem sie ihre Kunst dort zeigen, wo sie gesehen werden kann. In der Stadt. Denn wem gehört die Stadt? Denen doch, die drin leben.
zur dokumentarfotoserie klick hier:
Inge Viett, 1944 in Schleswig Holstein geboren und aufgewachsen, zog 1969 nach Berlin, angezogen durch die Rebellion der Jugend und Studenten. Schloss sich der bewaffneten Bewegung 2. Juni an. Wurde 1972 und 1975 verhaftet. Mit der Parole: "die Pflicht eines Gefangenen ist die Flucht" brach sie beide Male aus dem Gefängnis aus. Ging nach 10 Jahren Untergrundkampf in die DDR ins Exil und wurde 1990 nach der Niederlage der DDR erneut verhaftet und zu dreizehn Jahren Haft verurteilt. 1997 entlassen. Während der Haft entstanden ihre zwei Bücher: "Nie war ich furchtloser", eine Autobiographie, und "Einsprüche", 1998 erschien ein weiteres Buch "Cuba libre bittersüß". (Alle Rechte liegen bei dem Fotografen Carlos Antoniazzi.)
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5.+6. september Kulturhof e.V. proudly presents
»Magenta Blue - Farbe ins Leben« Die Fotos von Sturmius Rippert entstehen als spontane Reaktion auf die bunte Wirklichkeit, die uns umgibt. Ob Natur, Technik oder Architektur, das als schön empfundene definiert sich stark über die farbliche Harmonie, die ihm innewohnt und ruft so eigene Reaktionen im Betrachter hervor. Es werden digital aufgenommene, verfremdete oder fremd wirkende Perpektiven der sich immer wieder neu definierenden Wirklichkeit gezeigt.
(Alle Rechte liegen bei dem Fotografen Sturmius M. Rippert.)
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