Nach der vorläufigen Schließung des Babylon ist unser monatlicher Filmsamstag auf Wanderschaft -
wir freuen uns diesmal Gast im Kulturhof zu sein. An einem langen Abend würdigen wir die Filmkunst auf Super8 mit 3 Filmprogrammen.
Super8 – Filme
In der Schweiz haben einige EnthusiastInnen den 8. Mai zum Global-Super8-Day erklärt, um den 40. Geburtstag von Super8 zu feiern. Wir haben Filmemacherinnen und Filmemacher ausgewählt, die seit vielen Jahren zum Teil ausschließlich mit Super8 arbeiten und in deren Filmen die Schönheit und Eigenheit von Super8 zu sehen ist. Anja Czioska, Helga Fanderl, Milena Gierke, Carolyn Krüger, Fiona Léus, Stefan Meditz und Günter Zeçhetner haben in den 80er und 90er Jahren an der Städel Schule bei Peter Kubelka studiert - zusammen mit FilmemacherInnen wie Dagie Brundert, François Boué, Inger Schwarz und Bernhard Hoffmann sind sie begeistert von der "Kleinheit" der Kamera, dem Farbumkehrmaterial und der Schönheit der Projektion und machen immer weiter ganz bewußt Filme auf Super8.
1.Programm, 19.00 Uhr
Madeleine Bernstorff, Elke aus dem Moore "Die beiden Miesmuschelmacherinnen
beim Frühstück in ihren karierten Pyjamas" 1995 3min Doppelprojektion Ton
Fiona Léus "baby" 1990 6min Farbe ohne Ton
"jumping" 1996 3min Farbe ohne Ton
"deeskee thinking" 1987 1min Farbe ohne Ton
Helga Fanderl "Apfelernte – Mädchen – Weybridge" 1997-2000 3x3min ohne Ton
Ute Aurand "Sonne und Mond in Antwerpen" 1993 3min Farbe stumm
"Tanja und Xenia in der Ukraine" 1993 3min Farbe stumm
Milena Gierke "rouge, blanc, verre" 2004 9min Farbe ohne Ton (Premiere)
François Boué "infinita" 2000 3min Farbe stumm
Inger Schwarz "Umzug" 1993 2min Ton
"Oruccio und Norberta" 1995 8min Farbe+s/w Ton
Filme, in denen die Kamera begleitende Beobachterin ist. Alltägliche Momente verwandelt in visuelle Schönheit – wie die vom Baum geschüttelten grünen Äpfel, das rot karierte Tischtuch gefilmt durch Wassergläser in der Nachmittagssonne, die wehende Plane eines neu gebauten Hauses in New York, oder das Mädchen mit der großen rosa Schleife im Haar.
Zu Beginn und am Schluss zwei beschwingte Filme mit Musik....
2.Programm, 20.15 Uhr
Milena Gierke "Stündlich I" 1991 6min Farbe ohne Ton
Anja Czioska "Duschen Rotterdam" 1991 2min s/w ohne Ton
"Duschen San Francisco" 1994 3min s/w ohne Ton
Günter Zehetner "ohne Titel" 1994 18min Farbe Ton
Stefan Meditz "Schleuder" 1992 3min Farbe ohne Ton
Bärbel Freund, Michael Krebber "Blind" 1981 3min ohne Ton
Dagie Brundert "Der höchste Spiegel der Welt / oder das rote Nichts" 2001 5min Ton
Milena Gierke hat sich über Monate hinweg mit Einzelbildern aufgenommen, Anja Czioska wäscht sich so langsam unter der Dusche, daß der Zeitraffer ihre Bewegungen normal erscheinen läßt. Günther Zehetner beobachtet sich selbst, erzählt, schweigt. Stefan Meditz verwandelt die Kamera in eine sehende Schleuder, Bärbel Freund und Michael Krebber ertasten mit verbundenen Augen Objekte und Dagie Brundert filmt ihr Leben in humorvoller, ironischer Weise.
3.Programm, 21.30 Uhr
Deborah Philipps "Taiwan" 2005 5min Ton
Carolyn Krüger "Bodenkunde" 1989 20min Farbe ohne Ton
Breitwandprojektion:
Bernhard Hoffmann "vor, während und nach dem Mauerfall 1989" 30min Ton
"Desorientiert in Taipeh" sagt Deborah Philipps, "gucke ich auf das Ampelmännchen, um zu wissen, wo oben und unten ist." In "Bodenkunde" verwandelt Carolyn Krüger mit Einzelbildtechnik Pflastersteine von Gehwegen in graphische, rythmische Bilder.
Bernhard Hoffmann ist Berliner und hat auf Super8 einen Breitwandfilm über die Öffnung der Mauer gefilmt - 'leisere' Bilder, als die, die wir aus dem Fernsehen kennen.
Ute Aurand, Dagie Brundert, Bärbel Freund, Milena Gierke, Deborah Philipps, Inger Schwarz und Bernhard Hoffmann werden anwesend sein.